Artikel der Frankfurter Rundschau vom Freitag, 17.06.2005

Bürgeranhörung am 21. Juni abgesagt
Frankfurt - 16. Juni - AM

Die von Ortsbeiräten 3, 4, 11 und 16 gemeinsam einberufene Bürgeranhörung zum Projekt "Riederwaldtunnel" am Dienstag, den 21. Juni, in Seckbach fällt aus.
Grund ist die Absage von Vertretern des hessischen Landesamtes für Straßenbau und Verkehrswesen, die sich wegen des noch laufenden Planfeststellungsverfahrens zu dem Vorhaben nicht äußern wollen.
Daraufhin hatten auch Baudezernent Franz Zimmermann (FDP) und Edwin Schwarz (CDU), Dezernent für Planung und Sicherheit ihre Teilnahme an der seit langem geplanten Veranstaltung zurückgezogen.

"Das ist ein unmögliches Verhalten. Wir sind darüber empört und erbost. Der Magistrat hat die Pflicht, sich den Fragen der Bürger zu stellen", kritisierte Karin Guder (Grüne), Ortsvorsteherin des Ortsbeirates 3 die Absage insbesondere der beiden Dezernenten. "Das kommt einer klaren Verletzung der Informationspflicht des Magistrats gleich. Der Magistrat kneift. Er hat anscheinend Angst vor der Auseinandersetzung mit den Bürgern. Dabei geht es hier nicht um irgendein kleines Verkehrsprojekt, sondern um Planungen, die die Menschen in mehreren Stadtteilen berühren. Wir wollen sicherstellen, dass darüber ausführlich und offiziell informiert wird."

"Recht auf Information"

"Die Absage ist eine Sauerei. Die Bürger haben ein Recht auf Information", rügte Dieter Dahlmann (SPD), der Ortsvorsteher des Ortsbeirates 11 (Fechenheim, Riederwald und Seckbach), das Verhalten der eingeladenen Amtsträger. "Anscheinend sind sie von ihrer Planung selbst nicht überzeugt und haben Angst, sich der öffentlichen Diskussion zu stellen."

Guder und Dahlmann kündigten an, man wolle sich nach der Absage der Bürgeranhörung mit den anderen Ortsbeiräten in Verbindung setzen und gemeinsam nach einer Lösung suchen, dennoch eine Bürgeranhörung zu dem Thema einzuberufen. [...]


Das Aktionsbündis hat sich kurzfristig zu einer Infoveranstaltung am Dienstag, den 21. Juni 2005 um 19:00 Uhr vor der Turnhalle des TV Seckbach am Schießrain entschlossen.
Erstens gilt es, von der Absage noch nicht informierte Besucher über den Sachverhalt zu informieren. Zweitens soll die Gelegenheit genutzt werden, das weitere Vorgehen zusammen mit den anwesenden Bürgern zu besprechen.

Weitere Infos:

"Stadt Frankfurt verheimlicht Offenlegung und verweigert Bürgeranhörungen"