Ortsbeirat 11 lehnt Riederwaldtunnel ab und fordert Bürgeranhörung

10. November 2004

Erstmalig hat der Ortsbeirat 11 - zuständig für die Stadtteile Riederwald, Seckbach und Fechenheim - den Bau des sechs- bis achtspurigen Autobahntunnels A 66 Riederwald abgelehnt und darüber hinaus eine Bürgeranhörung zu dieser Planung gefordert.

Diese Entscheidung war nur möglich, weil sich neben den Grünen, die sich schon immer gegen die Autobahnplanungen im Osten Frankfurts wandten, inzwischen auch die östlichen SPD-Ortsvereine Riederwald, Seckbach und Fechenheim gegen den Bau des Riederwaldtunnels aussprechen. Zusammen haben sie im 11er die Mehrheit. Auch die SPD-Ortsvereine Bornheim und Enkheim wenden sich gegen die Planung.
Damit ergibt sich eine neue Situation, da die Frankfurter SPD bisher mehr oder weniger geschlossen für den Riederwaldtunnel gestimmt hatte.

Das Aktionsbündnis Unmenschliche Autobahn bewertet diese Entscheidungen als klares Signal, dass der Frankfurter Osten gegen den Durchbau der Bundesfernautobahn A 66 Wiesbaden - Frankfurt am Main - Fulda (A 7 Kassel - Würzburg) quer durch Frankfurt mobil macht.
Inzwischen wenden sich alle östlichen Ortsbeiräte (3, 4, 10, 11 und 16) gegen die mit diesem Projekt verbundenen negativen Auswirkungen auf ihre Stadtteile.
Die Bürgerinitiativen und Umweltverbände sehen sich damit für ca. 25 Jahre anstrengender, ehrenamtlicher sachlicher(!) Überzeugungsarbeit belohnt und bestärkt, weiter für dessen Schutz einzustehen.

Die SPD-Fraktion im Frankfurter Stadtparlament will laut einer ersten Stellungnahme trotzdem bei ihrer Zustimmung für den Riederwaldtunnel bleiben. Als Opposition im Römer hatte sie sich noch bis 1989 mit vernünftigen Argumenten klar gegen diesen Autobahnbau ausgesprochen.
Auch die Frankfurter CDU und FDP halten unbeirrt und verantwortungslos an den rücksichtslosen Autobahnprojekten fest.
Neben den Grünen, sprechen sich im Stadtparlament auch die Fraktionen von FAG, PDS, EL und ÖkolinX gegen den Bau aus.